Wetterzeichen: Weisser Regenbogen im Nebel

Im Winterhalbjahr sind die tiefen Lagen oft mit Nebel bedeckt. Steigt man in die Höhe bis zur Nebelgrenze, kann oft ein spektakuläres Phänomen beobachtet werden – ein weisser Regenbogen. Dieser Nebelbogen entsteht, wenn die Sonne auf eine Nebelwand scheint und das Licht durch die kleinen Nebeltröpfchen reflektiert und gebrochen wird, genau gleich wie beim Regenbogen. Allerdings ist das Band des Nebelbogens ungefähr doppelt so breit wie beim Regenbogen und das einfallende weisse Licht wird nicht in die verschiedenen Farben zerlegt.

Während grosse Tropfen eines Gewitterregens einen intensiv farbigen Regenbogen produzieren, nimmt die Farbintensiät mit kleineren Tropfen stetig ab. In den feinen Nebeltröpfchen sind die Farben des Regenbogens schliesslich verschwunden. Die kleinen Nebeltröpfchen brechen zwar das Licht zu einem Regenbogen, verursachen jedoch infolge ihrer geringen Grösse Lichtüberlagerungen. Dieses Phänomen ist auf die Wellennatur des Lichtes zurückzuführen. Aus den Lichtüberlagerungen der zerlegten Spektralfarben entsteht wieder weisses Licht, das schliesslich in der Form eines weissen Nebelbogens erscheint.

Das Zentrum des Nebelbogens befindet sich immer am Gegenpunkt der Sonne, d. h. man hat die Sonne genau im Rücken. Deshalb wird oft noch der eigene Schatten im Vordergrund sichtbar und evtl. sogar noch farbige Ringe um den Kopf der Person, die den Nebelbogen sieht. Dieses Phänomen ist auch als «Brockengespenst» bekannt.

Andreas Walker

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