Hallo Frühling mit Schweizer Schnitt-Tulpen

Draussen starten Tulpen erst im März durch – schön, dass schon jetzt die zauberhaften Kelche die Stuben zieren. Am besten solche, die in der Schweiz produziert wurden, denn sie punkten mit intensiven Farben, langer Haltbarkeit und kurzen Transportwegen. 

Irène Nager, JardinSuisse

Seit dem 16. Jahrhundert bereichern Tulpen die Gärten Europas. Ursprünglich aus der Türkei stammend, gelangten die Zwiebelpflanzen damals in die Niederlande – das heute die Nummer 1 in der globalen Tulpenzwiebelproduktion ist. Doch auch in der Schweiz gibt es viele Produzent*innen, welche die knospenden Triebe als Schnittware anbieten – oft in den eigenen Gärtnereien, teils im Detailhandel. Die kurzen Transportwege dieser Schweizer Tulpen garantieren ausserordentliche Frische – speziell, wenn sie das Suisse-Garantie-Label oder das Herkunftslabel «Schweizer Pflanzen» tragen. Auch der Schnittzeitpunkt der hiesigen Produktion ist exakt an die Nachfrage angepasst. Wer also beim Kauf die Augen aufhält und Tulpen aus Schweizer Produktion erwirbt, kann von einer besonderen Haltbarkeit ausgehen – und sorgt dafür, dass hierzulande Arbeitsplätze entstehen und erhalten bleiben.

Kühle Töne ('Mascotte') eignen sich wunderbar für Kombinationen mit Weiss ('White Heart').

So bleiben sie lange schön 
Damit die Kostbarkeiten nach zwei Tagen nicht die Köpfe hängen lassen, ist schon beim Kauf Vorsicht angesagt. Von Sträussen, die draussen in der kalten Winterluft stehen, sollte man absehen – sie werden rasch welk. Bei Temperaturen unter null und wenn man zu Fuss unterwegs ist, sollte man den Strauss in mehrere Lagen Papier einwickeln, damit er nicht fröstelt. 

«Der fruchtige Duft der Winterblüte verzaubert – nicht nur den Menschen, sondern auch erste Insekten.»

Zuhause gilt der erste prüfende Blick der Vase. Ist sie gründlich sauber und frei von Pflanzenrückständen? Wenn nicht, ab in die Spülmaschine oder her mit Topfreiniger und Spülmittel. Das Wasser sollte Zimmertemperatur haben und täglich ausgewechselt werden. Tipp: Die Stiele nicht zu eng in die Vase stellen und das Gefäss nur zwei bis drei Zentimeter mit Wasser befüllen. 

Wer es üppig und bunt mag, kombiniert Rot (‹Flash Point›) mit Gelb (‹Marie Jo›).

Nicht quetschen!
Schneiden Sie die Stiele mit einem scharfen Messer an, um die empfindlichen Leitbahnen nicht zu quetschen. Der Schnitt sollte immer gerade erfolgen. Welke Stiele und Blätter muss man entfernen. Käufliche Frischhaltemittel, die dem Vasenwasser beigemischt werden, enthalten Nährstoffe, pH-Regulatoren, hemmen das Bakterienwachstum und sorgen für eine längere Haltbarkeit. Die Stiele sollten trotzdem jeden dritten Tag frisch angeschnitten werden.

Überzeugende Anmut als Solistin: Die rosafarbene Schnittsorte ‹Cacharel›.6

Platzieren Sie den Strauss an einen Ort ohne direkte Sonne, Zugluft oder Heizungswärme und fern von reifen Früchten – diese sondern Ethylen ab, was die Tulpen schneller welken lässt. Wer möglichst lange in den Genuss des schönen Tulpenstrausses kommen möchte, stellt die Vase über Nacht an einen kalten Ort, zum Beispiel in den kühlen Gang oder sogar in die Garage. Aber Vorsicht: Minusgrade dürfen dort nicht herrschen.

Tulpen: Zahlen und Fakten
In der Schweiz werden jährlich mehrere 100 000 Tulpenstiele produziert. Gross- wie Kleinproduzent*innen liefern die Frühlingsboten an den Detailhandel, teils bis zum Endkunden. Das Gros der Zwiebeln stammt aus Holland, wird in der Schweiz getopft und angetrieben.

In den letzten zwei Jahren führten Niederschlagereignisse in den Niederlanden zu Ausfall. Für die Situation in der Schweiz ist davon auszugehen, dass im Frühling 2025 nicht alle Schnitttulpen-Sorten erhältlich sein werden.

Tulpen öffnen ihre Blüten an der Wärme rasch. Stellt man den Strauss über Nacht kühler, hält die Blütenpracht deutlich länger.

 

Eine qualitativ hochwertige Tulpe zeichnet sich durch einen geraden, kräftigen Stiel und eine grosse Blüte aus. Wo Stiele «wabbelig» wirken und die Blütenköpfe eher klein sind, ist davon auszugehen, dass die Pflanzen mit hohen Temperaturen zu schnell angetrieben wurden.

Tulpen-Trends 2025
2025 sind gefüllte und gefranste Tulpen angesagt. Die fein gekerbten Ränder der gefransten Sorten wirken wie von Raureif umsäumt, während gefüllte Tulpen durch ihre üppige Form an Pfingstrosen erinnern. Besonders beliebt sind solche, die beides kombinieren – und wenn sie dann noch in zartem Rosa blühen: Volltreffer!

Mehr Trend geht kaum für 2025: Tulpenkorb mit zwei gefransten Sorten (‹Mascotte› ‹Chacharel›) sowie einer einfachblühenden, hellvioletten Sorte (‹Paradero›).

 

JardinSuisse
JardinSuisse ist der Unternehmerverband Gärtner Schweiz. Ihm gehören 1700 Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus, der Topfpflanzen- und Schnittblumenproduktion, der Baumschulproduktion sowie des Gärtnerischen Detailhandels an. Der Branchenverband bietet seinen Mitgliedern eine umfassende Palette an Dienstleistungen an.

Dazu gehören beispielsweise die Beratung, die Unterstützung bei der Werbung, die Zertifizierung von Produktionsbetrieben und vieles andere mehr. Jardin Suisse betreut zudem die gärtnerische Berufsbildung von der Grundbildung bis zur Höheren Fachprüfung (Gärtnermeister).

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