Leber «verdaut» schon vor dem Essen
Gesundheit
Wenn wir hungrig sind und Essen sehen oder riechen, werden zunächst bestimmte Nervenzellen im Gehirn aktiviert. Sie signalisieren dem Körper: Nahrung in Sicht! Bereits wenige Minuten später verändern sich die Mitochondrien in den Zellen der Leber, wie jetzt ein Forschungsteam an Mäusen gezeigt hat. Dadurch bereitet sich die Leber auf die nötige Anpassung ihres Zuckerstoffwechsels vor, noch bevor wir etwas gegessen haben, berichtet das Team in «Science». Die Ergebnisse könnten neue Wege für die Behandlung von Diabetes eröffnen, schreibt «wissenschaft.de». Ein Forschungsteam hat sich jetzt die Mitochondrien in den Leberzellen genauer angesehen. Diese Organellen sind in allen Zellen für den Stoffwechsel und die Energieproduktion zuständig. Die Forschenden vermuteten daher, dass Veränderungen in Bezug auf anstehende Nahrung in Leberzellen am ehesten dort zu finden sind. Um diese Theorie zu testen, setzten sie hungrigen Mäusen Futter vor. Die Tiere durften das Futter allerdings nicht fressen, sondern nur maximal 30 Minuten lang durch ein Gitter sehen und riechen. Dabei stellten sie fest, dass in den Organellen bereits innerhalb von fünf Minuten dieselben Prozesse im Zucker- und Fettstoffwechsel aktiviert wurden, die in einer Kontrollgruppe bei der Nahrungsaufnahme angeregt wurden. Es war demnach bereits ausreichend, dass die Mäuse Aussicht auf Futter hatten, um die Mitochondrien in den Leberzellen zu verändern, schliesst das Team. Die Mitochondrien spalteten und fragmentierten sich, um ihre Stoffwechselprozesse umzubauen. ska