Rosskastanie Aesculus hippocastanum

Kategorie: Heilpflanze


Eine Gartenwirtschaft mit Kastanienbäumen lädt zum Verweilen ein. Auch aus Parkanlagen, Alleen und Biergärten ist der Baum mit den flachen Wurzeln und dem dichten Blätterdach nicht wegzudenken. Heimisch ist der Baum im Mittelgebirge von Griechenland, Albanien und Mazedonien; hierzulande wird die Gewöhnliche Rosskastanie kultiviert.




Die Rosskastanie wird bis zu 30 Meter hoch und blüht im Frühling mit aufrechtstehenden, weissen oder rosaroten traubenförmigen Blütenständen. Die Laubblätter sind mit über 20 Zentimetern relativ gross und sorgen an heissen Tagen für einen dichten Schatten. Die Rosskastanie ist aber nicht nur ein Baum, unter dem man im Sommer gerne verweilt. Sie ist auch eine starke Heilpflanze.

Ihr grösstes Heilpotenzial liegt in den kugeligen Früchten, mit denen die Kinder im Herbst so herrlich basteln können. Die Rosskastaniensamen sind reich an Saponinen, vor allem Aescin. Flavonoide wie zum Beispiel Quercetin sind ebenfalls in grossen Mengen enthalten. Die Kombination der Wirkstoffe dichtet die Venenwände ab und macht die venösen Blutgefässe kräftiger. So können mit der Einnahme von Rosskastanienextrakt Verletzungen der Venenwände heilen, erschlaffte Venen werden angeregt und gestrafft. Zudem lindert das Aescin Entzündungen, vermindert Wassereinlagerungen an Beinen und Füssen und vitalisiert die Beine.

Die Venen übernehmen im Körper verschiedene Aufgaben. Eine davon ist die Wärmeregulation: Ist der Körper erwärmt, dehnen sich die Venen aus, damit das Blut nicht zu heiss wird. Bei sommerlichen Temperaturen sind die Gefässwände deshalb weiter als im Winter; das macht den Fluss des Blutes zurück zum Herz schwieriger – das Blut sackt in die Knöchel und fliesst nur sehr langsam wieder hoch. Das gleiche passiert bei langem Sitzen. Vor allem Frauen sind davon betroffen, was an der Beschaffenheit ihres Bindegewebes liegt: Es ist dehnbar und elastisch, damit es sich in der Schwangerschaft ausweiten kann. Diese Eigenschaft macht vielen Frauen im Sommer aber keine Freude: Jede zweite Frau leidet bei starker Hitze unter müden Füssen, geschwollenen Knöcheln und Beinen, die sich schwer wie Blei anfühlen. Auch nächtliche Wadenkrämpfe und Juckreiz an den Beinen können auf ein venöses Problem hindeuten.

Um venöse Beschwerden mithilfe der Rosskastanie zu lindern, braucht es Geduld. Wer also von Berufs wegen viel steht oder an heissen Tagen zu geschwollenen Füssen neigt, sollte schon im Frühsommer mit dem Anregen des venösen Durchblutungssystems beginnen (siehe auch gut zu wissen). Gut dafür geeignet sind standardisierte Rosskastanienpräparate aus dem Fachhandel. Ergänzend dazu gibt es kühlende Venengels, die das Hitzegefühl lindern. Der Tee aus der Rinde soll bei Verdauungsstörungen helfen, jener aus der Blüte bei Erkältungskrankheiten und Rheuma. Sie sind jedoch nicht gebräuchlich.



So stärken Sie die Venen:


● Kalte Güsse: Jeden Morgen beim Duschen die Beine kalt abspritzen: an der Aussenseite des rechten Beines beginnen, dann den Wasserstrahl zum Bauchnabel hochführen und an der Innenseite des linken Beines wieder runter. Danach das gleiche Prozedere links durchführen.


● Ernährung: Vollwertige Mahlzeiten mit viel Gemüse und Früchten stärken die Venen dank den enthaltenen Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders wichtig sind die antioxidativ wirkenden Vitamine C und E sowie Zink.


● Bewegung: Statt sitzen und stehen sollte man vermehrt liegen und laufen. Sanfte Bewegungen wie Schwimmen, Radfahren und Wandern sind besser für die Venen als Kraftsportarten.


● Stützstrümpfe: Auf Flugreisen und bei langen sitzenden Tätigkeiten stützende Strümpfe tragen.


● Kneipen: Ob im Brunnen, Bach oder an einem Seeufer – die nackten Füsse lieben kaltes Wasser. Inzwischen gibt es an vielen Touristenorten Kneipp-anlagen, wo man Wassertreten kann – eine herrliche Erfrischung für geplagte Venen.


● Barfuss laufen: Eine morgendliche Runde im feuchten Gras aktiviert nicht nur die Durch-blutung der Füsse. Sie erquickt auch den Geist und macht einfach glücklich.


● Hoch die Füsse: Wenn immer möglich die Beine hochlagern und entspannen. So fliesst das Blut besser in Richtung Herz.


Bisher erschienen


Hopfen, Mistel, Hamamelis, Schlüsselblume, Lavendel, Kurkuma, Huflattich, Löwenzahn, Maiglöckchen, Ringelblume, Lindenblüte, Mönchspfeffer, Arve, Sanddorn, Knoblauch, Schöllkraut, Ackerschachtelhalm und viele mehr. Siehe www.natuerlich-online.ch


Foto: mauritius-images.com

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