Pikante Kürbis-Ribollita wärmt an kalten Tagen

Ribollita bedeutet «Die Wiedergekochte» und steht für
eine toskanische Gemüsesuppe mit vielen gesunden Zutaten.
Mit Kürbis zubereitet, wird sie saisonal und die darin
enthaltenen Kichererbsen liefern viel gesundes Eiweiss.

 

Therese Krähenbühl-Müller

Eine Kürbis-Ribollita ist optisch definitiv nicht das attraktivste aller Herbstrezepte. Aber die abgewandelte Form der toskanischen Gemüsesuppe – eigentlich ist es eher ein Brei – zaubert an trüben Herbsttagen sofort ein wohlig warmes Gefühl im Bauch, enthält viele gesunde Zutaten und kann optional auch vegan zubereitet werden. Dafür einfach die Butter zum Andünsten mit Öl ersetzen und den Käse weglassen. Während das traditionelle Ribollita-Rezept Kabis, Blattspinat oder Schnittmangold enthält, macht die herbstliche Variante davon der Kürbis besonders. Zusätzlich ist eine Kürbisribollita eine schöne Alternative zur klassischen Kürbissuppe.

Grosse Kürbiswelt

Sowieso ist es sinnvoll, sich die Welt der Kürbisse einmal genauer anzusehen. Vielerorts sind sie im Herbst ausgestellt und es ist ein schönes Erlebnis, auch einmal andere, etwas weniger bekannte Sorten zu entdecken. Diese lassen sich nicht nur als Eintopf und Ofen- oder Grillgemüse zubereiten, sondern schmecken auch wunderbar als Basis von Kuchen und Muffins. Und wer mit Kürbissen auf dem Teller gar nichts anfangen kann, kann sie zumindest zum Basteln einer hübschen Herbstdekoration verwenden.

Eiweiss aus Erbsen

Ein weiterer, wichtiger Bestandteil der Ribollita sind die Kichererbsen. Man findet sie nicht nur in vielen Rezepten aus dem Nahen Osten, sondern sie sind auch ein fester Bestandteil der italienischen Küche. Sie fungieren in dieser Suppe als Fleischersatz. Entgegen vielen heutigen Trends wurden Kichererbsen in der ländlich geprägten italienischen Küche aber nicht etwa aus Ablehnung von Fleisch gegessen, sondern einfach deshalb, weil sie günstiger als das Luxusgut Fleisch waren und dank ihrem hohen Eiweissgehalt trotzdem satt machten.

Traditionelle Küche

Während Kichererbsen hierzulande oft noch etwas der Reformhausmief anhaftet, findet man sie in Italien seit jeher im Offenverkauf auf jedem Markt. Und nicht etwa deshalb, weil sie ach so trendy, sondern weil sie fest in der traditionellen Küche verankert sind. Dies ist eine Küche der Bäuerinnen, denen ihre regionalen und saisonalen Produkte heilig sind. Das zeigt sich auch darin, dass Italien eine Hochburg der Slow-Food-Bewegung ist. Grund genug, noch etwas mehr von den Italienerinnen und Italienern zu übernehmen. Pizza und Pasta haben ja bereits einen festen Platz in unserer Küche.

Traditionellerweise wurde die Ribollita in einem grossen Topf über dem Feuer gekocht, immer wieder umgerührt und auch gerne mehrmals aufgekocht. Deshalb trägt sie auch den Namen Ribollita, was die «Wiedergekochte» bedeutet. Besonders beliebt ist dieses Gericht in der Toskana. Wer im Herbst in diese Region reist, sollte die Gelegenheit unbedingt nutzen, um einmal dieses schmackhafte Gericht zu probieren. Und so wird diese nahrhafte Suppe oder eben das Mus zubereitet.

Vorkochen für kalte Tage

Die Ribollita kann auch gut vorgekocht und eingefroren werden. So hat man an kalten Wintertagen immer eine nahrhafte Mahlzeit bereit, die nicht nur satt macht, sondern wunderbar von innen heraus wärmt. Zusätzlich ist sie dank der Kichererbsen, anders als klassische Gemüsesuppen, eine vollwertige Mahlzeit, da die Erbsen auch Proteinlieferanten sind. Und wie es der Name schon sagt, gewinnt das Gericht sogar, wenn man es mehr als einmal aufkocht.

 

Rezept

Zutaten: 300 Gramm Kürbis, zwei mehlig kochende Kartoffeln, eine Frühlingszwiebel, drei grosse, fleischige Tomaten, 200 g Kichererbsen aus der Dose, zwei Deziliter Gemüsefond, Currypulver und Arrabiata-Gewürz, 300 Gramm altes Brot, 100 Gramm geriebener Käse und Wasser zum Ablöschen.

Zubereitung: Das Gemüse würfeln, in Butter andünsten und mit dem Gemüsefond ablöschen. Das Ganze zusammen mit den Kichererbsen mindestens eine Stunde lang auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis das Gemüse richtig zerfallen ist. Optional kann das Gemüse auch im Dampfkochtopf angedünstet und dann darin weichgekocht werden – so reduziert sich die Kochzeit massiv. In einem zweiten Schritt das Brot klein schneiden, kurz in Wasser aufweichen und unter das Gemüse rühren. Die Ribollita sollte nun eine musartige Konsistenz haben. Die Suppe kräftig würzen, damit sie schön scharf wird. Ideal ist es, wenn man sie jetzt ein paar Stunden ziehen lässt, dann nochmal aufkocht und kurz vor dem Servieren noch den Käse darunter rührt.

  
Die Kalebasse ist kein Speisekürbis, sondern wird zur Herstellung von Gefässen oder Musikinstrumenten verwendet. Der Orange Knirps ist ein klassischer Speisekürbis für Ofengemüse oder Suppe.
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